Brexit spricht nichtmenschlichen Tieren Empfindung ab
Rechtlicher Rückschlag: In Großbritannien hat man sich jetzt dafür entschieden, dass Tiere doch keine Schmerzen empfinden. Deshalb hat man entsprechende EU-Gesetze einfach abgeschafft. So einfach ist das also.
Etwa 80 % der britischen Tierschutzgesetze basierten bislang auf EU-Gesetzen, ab März 2019 gelten diese aber nicht mehr auf der Insel. Deshalb kaut man dort gerade in langwierigen Verfahren alle Gesetze durch, um diese entweder zu übernehmen, reformieren oder zu verwerfen.
Im Vertrag von Lissabon wurde im Jahr 2009 gesetzlich vermerkt, dass es sich bei Tieren um fühlende Wesen handelt. Das hat im selben Jahr unter anderem dazu geführt, dass Tierversuche an kosmetischen Inhaltsstoffen verboten wurden.
Das britische Parlament stimmte gegen die Übernahme dieses Artikels. Das Argument hierfür: Tierwohl sei bereits durch den Animal Welfare Act von 2006 abgedeckt. Dass dieser allerdings an keiner Stelle Empfindungsvermögen anerkennt, und sich außerdem ausschließlich auf Haustiere bezieht, Labor- und Nutztiere also gar nicht betrifft, stört im Parlament scheinbar keinen. Dafür hagelt es Kritik von Umweltverbänden, Tierschutzsorganisationen und der Presse.
Zwar hat UK-Umweltminister Michael Gove mittlerweile auf die vielen Vorwürfe reagiert und versprochen, das Empfindungsvermögen an anderer Stelle wieder gesetzlich Einzuführen. Das bleibt aber noch abzuwarten.
via independent & bento